Unsere Serie zu digitalen Assets.....
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“Wie bitte?“ werden Sie fragen. Cryptos, wie Kryptowährungen umgangssprachlich genannt werden, sind doch schon seit ein paar Jahren in aller Munde, und der Bitcoin - der Urvater der Cryptos - bewegt sich von Allzeithoch zu Allzeithoch.
„Doch, doch!“ werden wir antworten. Es stimmt zwar, dass Tresides bereits 2018 auf seiner Kundenveranstaltung das Thema Cryptos und die dahinterstehende Blockchain-Technologie thematisiert hat, aber „Digitale Assets“ als Investitionsmöglichkeit kommen erst jetzt richtig zum Durchbruch und werden sozusagen „von der Kette gelassen“. Eben Crypto Unchained.
Die mediale Präsenz von Begriffen wie beispielsweise „Blockchain“, „Ethereum“ und „NFTs“ zeigt, dass das Interesse für digitale Vermögenswerte in den vergangenen fünf Jahren stark zugenommen hat. Davor galt man bestenfalls noch als „Stammtisch-Visionär“, wenn man von Kryptowährungen als künftige Assetklasse gesprochen hat. Heute erfreuen sich Bitcoin und Co. mittlerweile auch beziehungsweise gerade unter institutionellen Anlegern immer größerer Beliebtheit, wie das nachfolgende Schaubild eindrucksvoll aufzeigt.
Einer der Gründe dürfte sein, dass die erwirtschafteten Renditen mancher Digitalen Assets der letzten - trotz teilweise hoher Volatilität - viele Anlagealternativen in den Schatten stellten und die Nutzungsmöglichkeiten der digitalen Wertanlagen ständig zunehmen.
2009 gelang es unbekannten Personen unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ durch die Entwicklung des Bitcoins erstmals ein Zahlungssystem zu konstruieren, das rein auf kryptografischen Beweisen fundiert und keiner zentralen Autorität bedarf. Ermöglicht wird dies durch die Blockchain-Technologie, einer Form der Distributed-Ledger-Technologie, die alle innerhalb eines Netzwerkes getätigten Transaktionen chronologisch und unwiderruflich protokolliert. Der Urvater der Kryptowährungen, der Bitcoin, war geschaffen.
In der Entwicklungsphase konzentrierte sich vieles der medialen Aufmerksamkeit auf die zugrunde liegende Blockchain-Technologie und die meisten Vorträge glichen einem Pro-Seminar für höhere Verschlüsselungstechnologien der NASA. Zwischenzeitlich konzentriert sich die Diskussion auf die Investierbarkeit, Handelbarkeit und die möglichen Einsatzmöglichkeiten und Ableitungen dieser Blockchain-Technologie. Dabei sind die Kryptowährungen nur eine Anwendung dieser neuen Technologie, welcher aber aufgrund Ihrer Bekanntheit eine Art „Schrittmacher-“ bzw. „Pionier-Funktion“ zukommt.
Am besten lässt sich der Verlauf der Diskussion vielleicht mit der Entwicklung bei Computern oder Handys vergleichen. Auch bei den ersten PCs stand oft noch das Thema „Programmierung“ im Vordergrund (die Älteren unter uns mögen sich noch an Begriffe wie „Basic“ oder „Pascal“ erinnern). Mit einem Handy konnte man nur telefonieren und SMS schicken. Und schon damals wie heute ist den meisten schleierhaft, was genau ein „Hypertext Transfer Protocol Secure“ (oder „https“ bzw. „sicheres Hypertext-Übertragungsprotokoll“) ist, obwohl wir es im Internet jeden Tag benutzen.
Ähnlich wird es sich wahrscheinlich mit der Blockchain-Technologie bzw. übergeordneten Technologien verhalten. Wir werden sie im Alltag in heute noch nicht vorstellbaren Anwendungen nutzen, ohne dass jeder deren Funktionsweise genau versteht oder verstehen muss.
Bei Digitalen Assets im Allgemeinen bzw. Kryptowährungen im Speziellen hat sich ein ähnlicher Wandel vollzogen. Vor ein paar Jahren konnten nur „Insider“ mit profunden IT-Kenntnissen Kryptowährungen handeln. Zwischenzeitlich gibt es diverse und benutzerfreundliche Zugangspunkte, darunter sehr anerkannte und große Börsen, die einem breiten Publikum eine Teilnahme ermöglichen. Auch in den regulatorischen Rahmenwerken der Finanzindustrie haben Cryptos Einzug gehalten. Mittlerweile können Investoren auf verschiedene indirekte Alternativen zurückgreifen, um in Digitale Assets zu investieren. Mehrere Emittenten haben bereits Exchange Traded Funds (ETFs) aufgelegt, welche Investoren mittelbar an der Wertentwicklung von bspw. Bitcoin teilhaben lassen. Der Vorteil dieser Produkte für einen Investor liegt in der einfachen Handhabung eines solchen analogen, traditionellen Investmentvehikels. Abwicklungsrisiken sowie operationelle Risiken tragen in diesem Fall die Emittenten und Wertpapierdienstleister. In einigen Jurisdiktionen sind auch Exchange Traded Notes (ETNs) handelbar. Hierbei handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlungsbetrag sich am Wert des zugrunde liegenden Assets wie beispielsweise dem Bitcoin orientiert. Zu beachten ist hierbei, dass es sich nicht um Sondervermögen handelt, sondern die Rückzahlung auch in Abhängigkeit zur Bonität des Emittenten steht.
In unserer Artikelserie „Cryptos Unchained“ wollen wir die Welt der Digitalen Assets strukturiert aufbereiten und verschiedene Teilbereiche genauer beleuchten - natürlich stets aus der Perspektive einer innovativen Fondsboutique. Ziel der Artikel ist es, ein Verständnis für diese häufig viel zu komplex dargestellte und mit Fremdwörtern gespickte Welt zu schaffen sowie Impulse für eine zeitgemäße Kapitalanlage zu generieren. Neben grundsätzlichen Möglichkeiten zur Kapitalanlage im Bereich Digitaler Assets – Bitcoin ist nicht alles - werden rechtliche Themen sowie gegebenenfalls vorhandene Konflikte im Rahmen des „ESG-Investing“ behandelt. Um sich dabei nicht in der Vielfalt der Fremd- und Fachworte zu verlieren, sorgt unser Tresides Crypto-Glossar dafür, Licht ins Dunkel der fachspezifischen Anglizismen zu bringen.
Im ersten Artikel „Masters of the Universe“ werden wir neben Allgemeinem zu Digitalen Assets nochmals genauer auf die Investierbarkeit und das „Investitions-Universum“ eingehen. Eine begriffliche und logische Einordnung der vielen Arten Digitaler Assets wird sich ebenso darin finden, wie eine teilweise Vorstellung unseres Tresides Crypto-Anlageuniverums.
Sie dürfen also gespannt sein wie eine Blockkette (Blockchain).
Partner, Senior Fondsmanager
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Partner, Middle Office