03.04.2025
„Die Energiewende wird kommen …“ haben wir im Dezember 2024 getitelt. Mit den von Bundestag und Bundesrat Mitte März 2025 beschlossenen Sondervermögen scheint dieser Weg nun auch in Deutschland untermauert zu werden.
Aufgrund politischer Wendemanöver schneller als ursprünglich gedacht. Egal wie man die neuen Schuldentöpfe betrachtet, ob begrenzt auf die ursprünglich angedachten Themen Infrastruktur und Verteidigung oder erweitert um den zusätzlichen Verschuldungsrahmen für den „Klima- und Transformationsfonds“, die Quintessenz ist stets dieselbe: bei allen drei Themenkomplexen führt kein Weg an Rohstoffen vorbei.
Im April 2025 lässt sich die aktuelle Lage deshalb noch pointierter zusammenfassen:
Ohne Rohstoffe ist alles nichts!
Zuletzt war die notwendige Transformation unserer (Energie-) Wirtschaft stark auf den Punkt „Klimawandel“ fokussiert. Durch die teils sehr ideologisch geführten Debatten war das Themenfeld zuletzt sowohl politisch als auch medial erheblich überreizt. Damit wurde eine unserer zentralen Zukunftsfragen bei der Bevölkerung negativ besetzt. Durch das Fehlen einer politisch pragmatischen Herangehensweise und einer realistischeren Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Kernpunkten Transformation unserer Energiegewinnung und -versorgung sowie dem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen wurde Akzeptanz und Vertrauen bei den Menschen verspielt. Dies brachte den Prozess ins Stocken und hat unsere Resilienz beeinträchtigt.
Dabei ist eine ausgeprägte Resilienz, d.h. in diesem Falle die Widerstandsfähigkeit gegenüber widrigen Bedingungen sowie die Akzeptanz der Notwendigkeit zur Anpassung der Wirtschafts- und Lebensbereiche, die Voraussetzung zur Bewältigung jeglicher notleidenden Systeme. Vor allem in dem gegenwärtigen Umfeld einer generellen Verwundbarkeit durch unterbliebene Investitionen und Reformen innerhalb der letzten Jahrzehnte. Wie bereits eingangs erwähnt, kommt Rohstoffen dabei eine zentrale Bedeutung zu.
Im Bereich Bewältigung des Klimawandels und Transformation unserer Wirtschaft wäre deshalb eine vermehrte mediale Aufklärung erstrebenswert, die generellen Zusammenhänge stärker in der Bevölkerung zu verankern. Denn jedes Windrad, Solarmodul, E-Auto oder der Ausbau der Energienetze basiert auf dem Einsatz von traditionellen Rohstoffen, bspw. Kupfer.
Deutschland hat dabei bereits einige Erfolge vorzuweisen. Im Jahr 2024 wurde über 60% der Strommenge in Deutschland aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Die Bruttostromerzeugung darf jedoch nicht mit dem Primärenergiebedarf verwechselt werden, der über den Strom hinaus, bspw. Benzin für den Verkehr oder Erdgas/Heizöl als Energielieferant für die verarbeitende Industrie berücksichtigt.
Dabei werden aber gerade diese Erfolge jetzt zum Problem. Dem noch halbwegs (und ggf. auch zu langsamen) geordneten Ausbau der Windkraft steht ein völliger Wildwuchs bei Solarstrom gegenüber. Die daraus entstehenden Konsequenzen wurden bislang nicht ausreichend geklärt: Wenn man mehr und mehr Energieverbraucher auf Strom umstellen möchte (Stichwort Heizung und Verkehr), braucht man noch mehr (erneuerbaren) Strom. Gleichzeitig benötigt man aber ebenfalls v.a. auch ausreichende Netzkapazitäten und Speicherlösungen, um die eingangs erwähnte Resilienz in diesem Segment, bspw. gegenüber möglichen Blackouts, zu stärken. Dass der Ausbau von Gaskraftwerken als Zwischenlösung nicht vorangekommen ist, lag ebenfalls an der ideologisch begründeten Forderung, dass jedes Gaskraftwerk irgendwann in der fernen Zukunft „Wasserstoff ready“ sein muss. Man hat damit weder dem Thema Wasserstoff einen Gefallen getan noch der sicheren Stromversorgung durch neue grundlastfähige Kraftwerke, und erst recht nicht dem Klima, wenn dadurch die Kohlekraftwerke länger benötigt werden.
Darüber hinaus werden zunehmend „Greenouts“, also die Überlastung der Netze durch zu viel erneuerbaren Strom (sehr gut gerade in Spanien zu beobachten) oder „Dunkelflauten“ eine verlässliche Stromversorgung negativ beeinträchtigen. Als „Dunkelflaute“ bezeichnet man die Zeit, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht und man den fehlenden Strom von Nachbarstaaten aufgrund einer zu geringen eigenen Grundlastfähigkeit kaufen muss.
Während der Solarausbau relativ kleinteilig und dezentral organisierbar war (faktisch jedes geeignete Hausdach), ist der Netzausbau nur in einem geordneten staatlichen Rahmen möglich.
Dies wird mit den geplanten Investitionen in die Infrastruktur nun auch in Deutschland wahrscheinlicher und stärker mit finanzieller Planungssicherheit unterlegt.
All dies fügt sich somit auch in die großen globalen Trends, die sich schon seit längerem abzeichnen: mehr erneuerbare bzw. CO2-freie Stromerzeugung, u.a. zur Deckung des höheren Energiebedarfs, der aus Rechenzentren bzw. dem Ausbau der Künstlichen Intelligenz resultiert. Zudem die Umstellung von mehr „Verbrauchern“ auf Strom (weg von fossilen Energieträgern), stabile Versorgung mittels grundlastfähiger Kraftwerke sowie starker Netzausbau und Investitionen in Speicherlösung.
Wollen wir also die Transformation „auf die Kette bekommen“, müssen wir auch in „ganzen Ketten“ denken. Denn jedes Windrad, jede Stromleitung und zugegeben auch jedes Infrastruktur- und Verteidigungsprojekt benötigt Rohstoffe. Und so wie man manchen erklären muss, dass der Strom nicht aus der Steckdose und das Geld nicht aus dem Geldbeutel kommt, ist es utopisch zu glauben, dass Rohstoffe einfach so vom Osterhasen geliefert werden …
… oder anders formuliert: „Kein Ostern ohne Osterhase“ und „Keine Energiewende ohne Rohstoffe“.
Tresides bietet zu diesem Themenkomplex mit dem Rohstoff-Fonds Tresides Commodity One und dem die Transformation ganzheitlich betrachtenden Aktienfonds Tresides Phoenix One zwei spannende Produkte an.
Dabei eignet sich der Tresides Phoenix One für Anleger, die auf der Suche nach einem zukunftsorientierten Fonds mit einem unseren Erachtens realistischen Fokus auf die durch den Klimawandel erforderlich gewordene Transformation und den dafür notwendigen Unternehmen sind. Der Anlagefokus des Fonds liegt auf den drei großen Themenblöcken Basismetalle & Mining (Metalle, die für die Transformation benötigt werden), Energie (mit den Subthemen Erneuerbare Energien, E-Mobilität, Energie-Infrastruktur) und Grundlagen des Lebens (Wasser und Wald).