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„Non-Core“-Staatsanleihen in Euro – warum sich ein genauerer Blick über den kerneuropäischen Tellerrand lohnt

26.05.2025

In Zeiten volatiler Märkte und anhaltender fiskalischer Herausforderungen für insbesondere kern- und südeuropäische Länder rücken Staatsanleihen aus Osteuropa – sogenannte „Non-Core“-Anleihen – zunehmend in den Fokus renditeorientierter Investoren. Länder wie Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei überzeugen nicht nur durch großteils solide makroökonomische Fundamentaldaten, sondern bieten Investoren durchaus interessante Renditen.

Solide Staatsfinanzen und gutes Wachstum

Die aktuelle geopolitische Situation sowie die daraus erwachsenden wirtschafts- und handelspolitischen
Herausforderungen zwingen die großen Länder der EU, insbesondere Deutschland, Frankreich sowie Italien, zu
fiskalischen Mammutprojekten. Die ohnehin bereits erhebliche Verschuldung dieser Länder droht dadurch in
den kommenden Jahren weiter anzusteigen. Mit deutlichen Mehrausgaben, insbesondere für die Themen
Verteidigung und Infrastruktur, dürften sich nahezu alle EU-Länder in den kommenden Jahren konfrontiert
sehen, jedoch gibt es große Unterschiede in der schuldenbezogenen Ausgangssituation. 

Ein Blick auf die Verschuldungsquoten per Ende 2024 zeigt, dass osteuropäische EU-Staaten im Vergleich zu kern- oder
südeuropäischen Staaten aktuell wesentlich besser dastehen:

  • Polen: ca. 54% des BIP
  • Ungarn: ca. 74% des BIP
  • Rumänien: ca. 55% des BIP
  • Slowakei: ca. 59% des BIP

 
Die Unterschiede zu den teilweise sogar dreistelligen Schuldenquoten Kern- bzw. südeuropäischer Länder
(Italien ca. 135% bzw. Spanien ca. 102%) sind enorm. Überdies stellen die erwarteten Wachstumsraten für die
o.g. EU-Länder mit Werten von teilweise über 3% (Polen) die Erwartungen für das kerneuropäische
Wirtschaftswachstum der kommenden Jahre in den Schatten.

„Free Lunch“? Natürlich nicht!

Neben der vorteilhaften demographischen Situation wird das Momentum dieser Volkswirtschaften nicht
zuletzt durch erhebliche Subventionen und Hilfen aus der Europäischen Gemeinschaft gespeist. Gerade die
osteuropäischen Mitglieder der EU sind als größte Nettoempfänger großer Profiteur der Vielzahl von Aufbau-
und Konjunkturhilfen aus Brüssel. Auch durch die anstehenden und teils beschlossenen EU-Programme dürften
die Osteuropäer eher entlastet und in ihren Wachstumsbestrebungen gestützt werden. Natürlich haben einige
der osteuropäischen Mitgliedstaaten weiterhin mit Problemen wie Korruption oder auch politischen
Unsicherheiten zu kämpfen. Dies mögen, neben der bisher noch geringen Anzahl an Emissionen, die
Hauptgründe dafür sein, dass es diese Staatstitel in der Breite bisher noch nicht in die Portfolien großer
Investmentgesellschaften und Fonds geschafft haben. Doch trotz dieser Widrigkeiten zeigen sich die Märkte
dieser Länder resilient. So hat bspw. die Wahl des pro-europäischen, gemäßigten Kandidaten Nicușor Dan zum
rumänischen Präsidenten die Märkte beruhigt und die Gefahr eines Rating-Downgrades vorerst abgewendet.

Attraktive Renditen bei akzeptablem Risiko

Vergleicht man nun die konkrete Renditesituation mit der Vergütung die Investoren für die z.T. schlechter
gerateten südeuropäischen Staatsanleihen bekommen, wird der Renditevorteil offensichtlich:

Abbildung 1: Renditen bzw. Renditekurven verschiedener EUR-Staatsanleihen, Stand: 21.05.2025; Quelle: Tresides
Abbildung 1: Renditen bzw. Renditekurven verschiedener EUR-Staatsanleihen, Stand: 21.05.2025; Quelle: Tresides

Daher gilt aus unserer Sicht: Wohlwissend um die Widrigkeiten, mit denen sich die „Non-Core“-Staaten in Teilen konfrontiert sehen, präsentieren sich Länder wie Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei unseres Erachtens als vielversprechende Alternativen für renditeorientierte Euro-Anleger.

Derartige Chancen nutzen wir für unsere Kunden regelmäßig als Beimischung in unserem neuenFixed-Income-Publikumsfonds „Tresides Euro Income Opportunities“ (DE000A401EG9). Es handelt sich dabei um einen aktiven, global investierenden, überwiegend auf Euro-Titel fokussierten Fonds zur Ausnutzung von Fixed-Income-Opportunitäten. Sie sind interessiert? Let’s talk about it…