05.12.2024
Lohnen sich Rohstoffe als Beimischung in einem klassischen Aktien-Renten-Portfolio? Vor fünf bis zehn Jahren hätten viele Investoren diese Frage verneint. Stetig sinkende Zinsen, dadurch beflügelte Aktienmärkte und die expansive Geldpolitik der Notenbanken, die enorme Liquidität ins System pumpte, machten die Anlegerwelt überschaubar.
Doch die vergangenen fünf Jahre – geprägt von Corona, Ukraine-Konflikt, Inflationsschüben und steigenden Zinsniveaus – haben das Bewusstsein für die Notwendigkeit gut diversifizierter Multi-Asset-Portfolios geschärft. Insbesondere die Ereignisse des Jahres 2022, in dem sowohl Aktien- als auch Rentenmärkte deutliche Verluste erlitten, unterstreichen die Dringlichkeit eines robusten Diversifikationsansatzes. Wie in der vorangegangenen These ausgeführt, besteht auch für 2025 die Gefahr eines erneuten „Reverse-Goldilocks“-Szenarios. Erhöhte Handelszölle oder eskalierende geopolitische Spannungen könnten ähnliche Belastungen verursachen wie 2022 – mit negativen Folgen für Aktien- und Anleihenmärkte. Wie können Anleger ihr Portfolio robust gegen solche Entwicklungen positionieren? Unsere Antwort: durch die Beimischung von Rohstoffen.
Anhand unseres Rohstoff-Fonds Tresides Commodity One zeigen wir, welchen Mehrwert Rohstoffe für ein diversifiziertes Portfolio bieten.
Eine der größten Stärken von Rohstoffen liegt in ihrer Diversifikationswirkung. Die Korrelationsmatrix in Abbildung 1 zeigt deutlich:
Geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen: Der Tresides Commodity One weist eine moderate Korrelation zu europäischen Aktien auf, während die Korrelation zu Anleihen sogar neutral bis leicht negativ ist. Das bedeutet, dass Rohstoffe in Marktphasen, in denen Aktien und Anleihen unter Druck geraten, eine potenziell stabilisierende Wirkung entfalten können.
Die geringe bis neutrale Korrelation zu traditionellen Assetklassen macht Rohstoffe zu einem effektiven Diversifikator, insbesondere in volatilen Märkten.
Nun könnte man einwenden, dass die Reduktion auf einen langfristigen Durchschnittswert wenig aussagekräftig ist.
Daher haben wir die Entwicklung der Korrelationen über die Zeit genauer untersucht.
Wie stabil sind diese Korrelationsvorteile über die Zeit? Ein Blick auf die historische Entwicklung der Korrelationen zwischen dem Tresides Commodity One und anderen Assetklassen bestätigt:
Die Korrelationen unterliegen im Zeitverlauf teils erheblichen Schwankungen. Insbesondere während der Corona-Pandemie kam es zu einem unerwünschten „Hochlaufen“ der Korrelationen, wodurch der Diversifikationseffekt vorübergehend geschmälert wurde. Angesichts der außergewöhnlichen Unsicherheiten in dieser Zeit – geprägt von marktübergreifenden Panikreaktionen - ist diese Entwicklung jedoch wenig überraschend.
Mit Beginn des Ukraine-Konfliktes veränderten sich die Korrelationen jedoch wieder und kehrten insbesondere gegenüber dem Anleihesegment zu stabileren Mustern zurück. Langfristig betrachtet zeigt die Grafik, dass Rohstoffe ihre Diversifikationsvorteile besonders im mittleren bis längeren Anlagehorizont ausspielen können.
Die Erkenntnis: Für kurzfristige Strategien können die Korrelationen zwischen dem Tresides Commodity One und anderen Assetklassen volatil sein, doch über längere Zeiträume hinweg entfalten Rohstoffe ihren stabilisierenden Einfluss und können zu einer robusteren Portfolio-Performance beitragen.
Die Simulation eines Portfolios bestehend aus 60% Anleihen und 40% Aktien mit einer Beimischung von 5 % pro Rata (PR) in Rohstoffe über den Tresides Commodity One zeigt eine klare Verbesserung der Wertentwicklung.
Mehrwert durch Diversifikation: Die Wertentwicklung des Portfolios mit Rohstoffen übertrifft im betrachteten Zeitraum die klassische Allokation ohne Rohstoffe. Insbesondere in volatilen Phasen, wie der Corona-Krise oder dem Ukraine-Konflikt, zeigt das Portfolio mit Rohstoffanteil eine bessere Resilienz.
Dieser Performance-Unterschied unterstreicht den Mehrwert von Rohstoffen als langfristiger Bestandteil eines diversifizierten Portfolios. Weitere positive Effekte, wie die Verringerung der Portfoliovolatilität, kommen hinzu. Interessierten Investoren stellen wir auch gerne die u.E. optimale Rohstoff-Beimischung und nach Sharpe-Ratio optimierten Portfolios vor.
Die Analyse zeigt, dass Rohstoffe eine wertvolle Beimischung in einem 60-40-Portfolio sein können. Ihre geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen und die positiven Auswirkungen auf die Portfolio-Performance machen sie zu einem unverzichtbaren Baustein für Anleger, die Stabilität und Wachstum vereinen möchten.
Für Investoren, die in unsicheren Zeiten nach effektiven Möglichkeiten zur Diversifikation ihrer Portfolios suchen, bieten Rohstoffe – insbesondere über einen mehrfach ausgezeichneten Fonds wie den Tresides Commodity One – eine attraktive Lösung.
Fondsmanagement- Partner, Senior Fondsmanager
Fondsmanagement- Fondsmanagerin
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