10.10.2024
Quarterly Review“ für das 3. Quartal 2024 für unseren Rohstoff-Fonds Tresides Commodity One
Wikipedia:
„Ein Placebo (von lateinisch placebo „ich werde gefallen“) oder Scheinmedikament ist ein Arzneimittel, das keinen relevanten Arzneistoff enthält und somit auch keine pharmakologische Wirkung hat, die dadurch verursacht werden könnte.“„Globuli (Plural, Lateinisch für „Kügelchen“; Singular: Globulus) oder Streukügelchen sind eine in der Pseudowissenschaft verwendete pharmazeutische Formulierung. Sie kommen beispielsweise bei homöopathischen Arzneimitteln […] zum Einsatz. […]. Es lässt sich für Globuli keine therapeutische Wirkung nachweisen, die über den Placebo-Effekt hinausgeht.“„Tauziehen oder Seilziehen ist eine Mannschaftssportart, die dem Kräftemessen zweier Mannschaften dient. An je einer Hälfte eines langen Seiles ziehen die beiden Mannschaften in entgegengesetzte Richtungen. Sieger ist die Mannschaft, die das Seil bis zu einer festgelegten Marke auf ihre Seite zieht.“
Rohstoffe, insbesondere Basismetalle und Energierohstoffe, hatten einen sehr schwierigen Start ins abgelaufene Rollquartal (08.07.2024 bis 07.10.2024, siehe auch „Quarterly Review“).
Bei den Basismetallen belasteten nach wie vor die schwachen Konjunkturaussichten. Europa, allen voran Deutschland, befindet sich wohl in einer kleinen Rezession, während in den USA das „Soft Landing“ der Wirtschaft noch mit Unsicherheiten behaftet ist und in China der erhoffte Aufschwung bislang ausblieb und die Wachstumsziele offenbar verfehlt werden dürften.
Somit bewirkte das kürzlich angekündigte Konjunkturprogramm in China eine deutliche Erholung bei den Basismetallen. Wir sind generell sehr konstruktiv für Basismetalle gestimmt, v.a. für Kupfer und Aluminium. Sehen wir die Transformation unserer Wirtschaft doch als einen sehr langfristigen Trend (siehe auch die letzten Quarterly Reviews). Die zuletzt erfolgte positive Kursreaktion betrachten wir jedoch mit einer gewissen Vorsicht.
Die Märkte haben das chinesische Konjunkturprogramm gefeiert und dabei eine ähnliche Reaktion wie bei den Programmen in den Jahren 2008/2009 und 2016 gezeigt. Der fundamentale Unterschied aber ist, dass damals vor allem die Baukonjunktur (built, baby, built!) unterstützt wurde, um sich quasi aus der Schwäche über eine höhere inländische Nachfrage herauszubauen. Diesmal zielen die Programme aber auf eine Preisstabilisierung (buy, baby, buy!) des Immobiliensektors und eine Beschränkung der Bauaktivitäten ab. Damit ist v.a. auch der Anstieg bei Eisenerz (als Vorprodukt für Stahl) u.E. nach übertrieben. Demnach hat dieses Konjunkturpaket für die Bauwirtschaft eher homöopathische Effekte, wirkt aber wie ein „Wachstumsplacebo“.
Metalle wie Kupfer und Aluminium hingegen sollten von höheren Investitionen in die Energienetze („Grid“) profitieren.
Der Energiesektor hat ein noch mühseligeres Quartal hinter sich. Hier hatte das chinesische Konjunkturprogramm noch nicht einmal einen Placeboeffekt bewirkt. Obwohl eine bessere konjunkturelle Stimmung eigentlich auch die Nachfrage nach Energie (Reisen, Fliegen, etc.) zumindest unterstützen sollte.
Hinsichtlich Globuli und Placebo möchten wir darauf hinweisen, dass die Wissenschaft bislang immer noch keine Erklärungen finden konnte, weshalb Patienten positive Effekte hinsichtlich der Wirkung bemerken … oder anders formuliert: manchmal kann der Glaube Berge versetzen, oder eben Rohstoffmärkte unterstützen.
Bleiben wir kurz noch bei der Rubrik Gesundheit. Die Diskussion, ob Gold in vielen Portfolien eher ein Placebo oder doch eine Art grundlegende Schutzimpfung ist, hat sich in letzter Zeit wieder in Richtung des letzteren verschoben. Logische Folge war ein neuerliches Allzeithoch.
Kommen wir nun zur Rubrik Sport:
Bei Energie verfolgen wir aktuell ein spannendes Tauziehen der (Extrem-) Erwartungen. Auf der einen Seite wird der Ausblick für nächstes Jahr momentan von vielen Analystenhäusern als extrem düster dargestellt. Die Konjunktur springt nicht so richtig an (siehe oben), die OPEC+, allen voran Saudi-Arabien, möchte und wird die Produktion erhöhen, ggf. kommt es sogar zu einem Preiskrieg mit der Fracking-Industrie. Kurzum, es gibt viel zu viel Öl und die Preise werden daher deutlich fallen.
Diese Erwartung zeigt sich auch in der Positionierung der Marktteilnehmer, die in den letzten anderthalb Jahrzehnten Rohöl noch nie so „short“ waren. Entsprechend fiel Rohöl der Sorte Brent auf unter 70 USD/bbl.
Gegen Ende des Rollquartals wurde nach der Eskalation im Nahen Osten jedoch wieder eine Risikoprämie (die zuvor u.E. nahe Null war) „eingepreist“, und Rohöl der Sorte Brent stieg infolgedessen auf über 80 USD/bbl an.
In den letzten 12 Monaten wurden diese geopolitischen Risikoprämien immer wieder recht schnell „ausgepreist“. Diesmal ist mit dem Iran aber direkt eine Ölfördernation involviert und es ist aktuell völlig unklar, wie fundamental Israel diesen Konflikt führen möchte.
Daher wird es wohl noch einige Zeit beim Tauziehen zwischen extrem negativen Makroausblicken und möglichen „Fat-Tail-Risiken“ bleiben.
Im 3. Kalenderquartal 2024 verlor der Tresides Commodity One -2,3%, während der breite BCOM Index -0,6% schwächer notierte. Der BCOM ex-Agriculture and Livestock Index büßte -2,2% ein.
Für das Gesamtjahr 2024 kommt der Tresides Commodity One auf +8,9%, der BCOM gewann +1,7% und der BCOM ex-Agriculture and Livestock Index konnte um +5,0% zulegen.
(Alle Angaben beziehen sich hierbei auf die A-Tranche).
Die Ergebnisse für das 3. Quartal 2024 unseres Tresides Commodity One sowie die Neuallokation für das 4. Quartal 2024 finden Sie im „Quarterly Review“, welchen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
Fondsmanagement- Partner, Senior Fondsmanager
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