2. Ausgabe des "Tresides-Rohstoff-Blättle"

Wurde kurzfristig belastet durch die Möglichkeit, einfach und schnell an Liquidität zu kommen. Ähnlich der Krise 2008/2009.
Etwas länger in die Zukunft geschaut, sollte die aktuelle Krise v.a. folgende Langzeitfolgen haben:
- Deutlich höhere Staatsverschuldungen
- Mögliche „Vergemeinschaftung“ von Schulden (Euro/Corona-Bonds)
- Aufweichen sämtlicher Fiskalregeln (Defizit, Schuldenlevel)
- Tiefe Zinsen für einen noch längeren Zeitraum
- Mögliche Schuldenschnitte? Währungsreformen?
- Re-Inflationierung (reduzierte Globalisierung, Stimuli, etc.).
- Helikoptergeld?
Oder anders ausgedrückt: Der Weg zur Modern Monetary Theory ist frei.
All diese Trends sind eher günstig für Gold / Edelmetalle.

Ölmarkt: Kurzfristig ist der Ölmarkt viel zu stark überversorgt. Weitere Preisrückgänge können nicht ausgeschlossen werden, die hohe Volatilität dürfte weiterhin Bestand haben. Mittel- bis langfristig könnten diverse US-Fracker aus dem Markt ausscheiden, längerfristige kapitalintensive Ex-OPEC-Projekte verschoben oder ganz gestrichen werden.
Basismetalle: Generell wirkt sich die Corona-Krise auch auf die Nachfrage nach den Industriemetallen aus. Es ist aber zu beachten, dass China heutzutage ein deutlich höheres Nachfrage-Gewicht besitzt als zu früheren Zeiten. Daher hat die Stabilisierung der Krise in China auch positive Effekte auf die Nachfrage. Zudem kamen Metalle, bei denen China nicht nur Nachfrager, sondern auch Produzent ist, etwas besser durch die Krise. Etwas Unterstützung sollten auch Nachrichten aus Lateinamerika und Südafrika bringen, wo Minen ihre Produktion aufgrund von Corona zurückgefahren haben. Kurzfristig könnte Unterstützung über die „Cost Curves“ kommen.

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